Ortsbilder von nationaler Bedeutung
Die Kulturlandschaft des Calancatals mit ihren wertvollen Ortsbildern und den zahlreichen traditionellen Landwirtschaftsbauten bildet ein harmonisches Ganzes. Rossa, Augio, Bodio/Cauco, Landarenca und Braggio verfügen gemäss Inventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz ISOS über ein Ortsbild von nationaler Bedeutung, Arvigo, Buseno, Sta. Domenica und Selma über ein solches von regionaler Bedeutung. Mit Ausnahme der beiden Terrassensiedlungen Braggio und Landarenca liegen alle grösseren Siedlungen des Calancatals im Talboden. Auch wenige herrschaftliche Bauten findet man im Tal, so zum Beispiel die Casa Spadino in Augio aus dem 18. Jahrhundert.
Archaische Haustypen
Ausgesprochen einfache, fast archaische Wohnformen finden sich teils noch auf den Alpen. Auch das typische Calanca-Haus war ursprünglich äusserst einfach und ohne Trennung von Küche, Wohn- und Schlafraum. Für die Wohn- und Stallbauten wurden traditionellerweise Holz und Stein verwendet. Allerdings gibt es innerhalb des Tales Unterschiede: Im inneren Tal sind Untergeschoss, Küche und Dach traditionellerweise aus Stein, die Stube hingegen aus Holz. Anders im südlichen Teil des Tals bis auf die Höhe von Buseno, wo die Steinbauten dominieren. Der Grund: so konnte man das wertvolle Kastanienholz verschonen. Eine Besonderheit der ländlichen Baukultur sind die alten Getreidespeicher, «torba» oder «irà» genannt.
Kirchen und Kapellen
Neben einfachen Wohn- und Stallbauten wartet das Calancatal mit einer Fülle an Kirchen und Kapellen auf. Als eine der schönsten Barockkirchen Graubündens gilt die Pfarrkirche von Sta. Domenica. Sie ist reich ausgestattet mit Fresken von Francesco Antonio Giorgioli. Ein weiteres Kleinod ist die Kapelle der Madonna Addolorata am Ufer der Calancasca.